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Keto Anwendungsfehler

Welche Fehler gibt es in der "Anwendung" der ketogenen Ernährung?

 

Speziell am Anfang - aber auch häufig nach einer gewissen Zeit der ketogenen Ernährung kann man das Gefühl haben, dass es einfach nicht klappt. Hier ein paar "Check-Punkte" die man immer wieder durchgehen sollte - natürlich besonders beim Start mit Keto:

 

Zu wenig Fett:

Einer der häufigsten Fehler beim Einstieg in die ketogene Ernährung ist, dass man zu wenig Fett zu sich nimmt - da immer noch im Kopf herumschwirrt, was uns ein Leben lang eingetrichtert wurde: "Fett macht Fett" und "Fett ist ungesund". Interessanterweise passiert dieser Fehler auch vielen, die sich schon einige Zeit ketogen ernähren - weil das halt bei dem ein oder anderen imme rnoch im Hinterkopf herumschwirrt. Ich finde es selber ekelhaft, wenn Essen im Fett "schwimmt" - auch nach über 4 Jahren ketogener Ernährung kann ich solche Gerichte nicht essen. Das ist zum Glück auch gar nicht notwendig. Denn wichtig ist, sich eine neue "Routine" im Alltag zuzulegen: bei Fleisch wird nur das fette Teil wie zB Nacken oder Bauchfleisch statt Filet in den Einkaufswagen gelegt. Man kann sich angewöhnen, das Gemüse vor dem Verzehr in Butter zu schwenken. Milchprodukte nur in der Vollfettvariante geniessen und man sollte sich mit 80 %iger Mayonnaise, anfreunden und bei den Salatdressings zu guten und hochwertigen Ölen greifen - so hat man, ohne gross etwas zu verändern schon einiges erreicht.

 

Zu viel Protein:

Um einwandfrei in Ketose zu kommen ist es notwendig, dass der Leber genug Fettsäuren zugeführt werden. Wenn man es jedoch mit dem Eiweiss deutlich übertreibt, dann wird der Leber unter Umständen so viel Protein geliefert, dass sie dieses teilweise zur Energieversorgung nutzt - die Fette bleiben dann ungenutzt und die Ketose bleibt aus.

 

Milchprodukte:

Vollfette Milchprodukte passen grundsätzlich sehr gut in die ketogene Ernährung - dennoch machen sie manchmal Probleme. Oft wird bei Tipfen/Quark oder Joghurt der Milchzuckergehalt unterschätzt. 250g Naturjoghurt liefern zB ca. 15g Milchzucker/Laktose - und auch die laktosefreien Varianten enthalten nicht weniger Kohlenhydrate denn der Milchzucker ist darin nämlich nur in seine Zuckerbestandteile (Galaktose & Glukose) aufgespalten. Sollte es mit der Ketose nicht klappen lohnt es sich, einmal versuchsweise die Milchprodukte wegzulassen. Ein Verzicht auf Butter, Butterschmalz und (oft) Sahne ist dazu aber nicht notwendig.

 

KCAL:

Das hier finde ich sehr wichtig - ich hab es schon einige Male gesagt - finde aber, dass es hier auch seinen Platz haben sollte:

In der ketogenen Ernährung geht es nicht darum, Kcal zu zählen oder jede Portion abzuwiegen. ABER ein grosses Missverständnis in der ketogenen Ernährung ist oft, man könne auch 5.000 Kcal am Tag zu sich nehmen und dennoch abspecken. Es ist schon richtig, dass wir in erster Linie nicht auf die Kcal achten müssen - jedoch bedeutet das nicht, dass die Kcal egal sind. Unter einer richtigen Formulierung der ketogenen Ernährung normalisiert sich die Regulation von Hunger und Sättigung. Daher kann man bis zur Sättigung essen, ohne Kcal zu zählen und nimmt nicht zu sondern ab - weil man aufgrund der besseren Nährstoffversorgung und der besseren und anhaltenden Sättigung "automatisch" weniger Kcal zuführt.

Das geht aber nicht von heute auf morgen und man muss meist erst wieder lernen, zwischen Hunger, Appetit und Essgelüsten aus anderen Gründen zu unterscheiden. Sich mit Keto-Pralinen und Keto-Kuchen zu überessen oder sich mit Speck und Eiern vollzustopfen hat allerdings mit einer gesunden ketogenen Ernärhung nichts zu tun ;)

 

Um wieder eine gesunde Sättigung erlangen zu können, empfehle ich ein paar "Achtsamkeits-Tage" einzulegen. Darüber aber nächstes Mal ;)

 

Mach dir noch ein schönes Tagerl - ganz liebe Grüsse - und falls du Fragen hast, dann schreib sie gerne in die Kommentare. Ich kann auf diesem Portal zwar nicht antworten - aber ich freue mich immer SEHR!

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Kommentare: 1
  • #1

    DW (Freitag, 15 März 2024 19:23)

    Mal wieder sehr gut erklärt, vielen Dank!